Tipps, Tricks & Gründe für den Einstieg in die „vegan journey“
7. Oktober 2021 von melon Mitglied Simona
Wie so oft im Leben „sind es die kleinen Dinge“, auf die man sich konzentrieren sollte. So auch bei der Umstellung auf eine vegane Ernährungsweise.
Ich denke der Grund warum viele Menschen daran scheitern sich rein pflanzlich zu ernähren, ist nicht das fehlende Wissen, der Preis veganer Lebensmittel oder die Neugierde. Oft ist es das Mindset und der Druck, den sie sich (oder auch das Umfeld) machen. Oft wird der Entschluss sich vegan zu ernähren fast schon „zu schnell“ getroffen und dann fühlt man sich überfordert. Aus der anfänglichen Euphorie wird wieder ins alte Muster gefallen. Weil’s doch einfacher ist, oder?
Aber wenn ich ehrlich sein darf: Es ist einfach. Zumindest ab dem Punkt, an dem man sich zu 100% für eine vegane Ernährungsweise entschieden hat und man sich allen Veränderungen, die auf einen zukommen, bewusst ist. Der erste Entschluss fällt oftmals sehr schnell aber die wirklich BEWUSSTE Entscheidung und Anpassung bedarf seiner Zeit. Mein bester Tipp ist daher: Überleg es dir gut, informiere dich ausreichend und mach’s „step by step“!
Du musst nicht von heute auf morgen auf Fleisch verzichten, die Milch weglassen oder gestresst im Supermarkt durch die Abteilungen laufen und nach veganen Lebensmitteln bzw. Alternativen suchen. Zugegeben, oft denken wir viel zu kompliziert als was es in Wahrheit ist.
Vielleicht kennst du den Gedanken „Aber wie soll ich dann Gericht xy zubereiten? Nein, ich kann das nicht. Das schmeckt doch nicht.“
Und wie das schmeckt! Mittlerweile ist VEGAN schon längst kein Trendwort mehr, sondern Teil unserer Gesellschaft. Wo auch immer man Essen bekommt, bekommt man auch schon vegane Speisen. Und selbst wenn nicht… du wirst schnell flexibler sein als du jetzt denkst! Sich vegan – auch auswärts – zu ernähren ist keine Kunst. Viele Gerichte lassen sich schon mit wenigen kleinen Tricks abwandeln – oft Bedarf es nur einem „aber bitte ohne … aber mit ….“ Mein Geheimtipp: Gemüse.
Also wo anfangen?
Am besten da, wo es nicht viel Überwindung kostet und die Neugierde größer ist als das Verlangen.
Bei mir war es die Milch. Schon Jahre bevor ich mich ausschließlich vegan ernährte, hab ich jegliche Kuhmilch gegen pflanzliche Milchalternativen ersetzt. Ganz oben steht bei mir Kokos-, oder Mandelmilch. Mich hat der Grund „dass Milchprodukte innerliche Entzündungen fördern und auch Hautunreinheiten begünstigen“ dazu bewegt erstmals die Kuhmilch zu streichen. Du wirst es vielleicht nicht glauben aber schon nach 2 Wochen wusste ich nicht mal wie Kuhmilch noch schmeckt und allein den Geruch empfand ich als „sehr sauer“.
Kokos. Reis. Mandel. Hafer.
Mittlerweile gibt es schon wirklich eine riesige Auswahl an Milchalternativen, die auch genauso gut schäumen und vor allem schmecken! Du trinkst deinen Kaffee morgens aktuell noch mit Kuhmilch?
Verfeinere ihn doch morgen mal mit einem Schuss Mandelmilch (oder so)! Probier es.
Nach der Umstellung der Milch hab ich auch langsam eine Abneigung zu Käse aufgebaut. Ich muss gestehen, ich war noch nie der Käsefan, weshalb es für mich wirklich leicht war darauf zu verzichten. Aber keine Panik – in der heutigen Zeit gibt es schon für jede Käsesorte vegane Alternativen die auch geschmacklich in den meisten Fällen ganz nah an das „Original“ rankommen.
Man muss nur neugierig sein und sich drauf einlassen!
Also hab ich den Käse gestrichen. So schön – so gut. Fleischesser war ich auch tatsächlich kaum, weshalb auch das mir keine großen Schwierigkeiten bereitet hat. Hier mein Tipp: Reduziere den Fleischkonsum anfangs um ca 50% und freunde dich mit Alternativen an. Es muss nicht das „vegane Burgerpatty“ sein. Wusstest du, dass man alleine mit Bohnen schon ein wirklich leckeres Burgerpatty kreieren kann? Sogar mit ‘ner Menge Eiweiß.
Stünde jetzt 5x in der Woche ein Fleischgericht auf dem Menü, dann gibt’s anfangs „nur“ mehr 3 Fleischgerichte. Solltest du dir jetzt Gedanken darüber machen, welche fleischlosen Gerichte du ansonsten kochen kannst, fällt dir bestimmt auch direkt auf, dass du sicher bereits einige vegetarische oder gar vegane Speisen im Kopf hast. Oft sind tierische Produkte nur ein gewisses „Extra“ und können einfach weggelassen oder durch ähnliche Lebensmittel ersetzt werden. Ohja, und wie man sich das Tierleid sparen kann…
Ein Beispiel aus meiner Kindheit:
Als Kind fand ich den Geruch von angebratenem Hackfleisch so eklig, weshalb meine Mama Omas Rezept für klassische Spaghetti Bolognese umwandeln musste und statt Hackfleisch einfach Zucchini- und Karottenstreifen in die Soße hinzufügte. Wenn ich nur dran denke… yum!
Fun Fact: Oft sind es nur die Gewürze die dir den „gewohnten“ Geschmack geben und andererseits auch geben können. Vielleicht hast du schon mal etwas von dem Salz „Kala Namak“ gehört? Das ist ein Schwefelsalz, welches 1:1 wie Ei schmeckt. Einfach auf einen Avocadotoast sprenkeln, Augen schließen und du denkst, du beißt in ein Spiegelei-Brot! Diesen und ganz viele andere Geheimtipps findest du auch in diversen Onlineforen zur veganen Ernährung. Stöbere dich doch einfach mal durch und mache dir unverbindlich ein paar Notizen.
Ein weiterer Tipp meinerseits: Setze dich nicht unter Druck! Selbst wenn du es lange Zeit nicht schaffst ausschließlich vegan zu essen, so sei stolz auf jede kleine Umstellung, die du bereits gemacht hast! Selbst wenn du wieder einmal ein tierisches Produkt konsumierst – aus welchen Gründen auch immer – sei nicht hart zu dir und schmeiße vor allem nichts dadurch über den Haufen!
Es gibt keine festgelegten Regeln für die Ernährung. So wie jeder Mensch äußerlich individuell ist, so ist es auch die Ernährung. Keiner kann dir vorschreiben wie du dich zu ernähren hast und schon gar nicht musst du dich mit irgendwem messen oder gar etwas beweisen! Sobald du dir in Sachen Ernährung keinen Druck mehr machst, desto leichter wird dir alles fallen und desto langfristiger wird sich deine Ernährungsweise anpassen und schlussendlich zum Lifestyle werden. Ein Lifestyle, den du leben und lieben wirst! 😉
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